Inhalt: Quent ist Soziologe und Rechtsradikalismus-Forscher. Er leitet das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft der Amadeu Antonio Stiftung in Jena. Hier geht es um Rechtsradikalismus nicht nur in Ostdeutschland wie bei Geipel ("Umkämpfte Zone", ID-A 14/19), sondern um Tendenzen in der Gesamtrepublik: Einerseits würden die Rechtsextremen samt AfD als Bedrohung der Demokratie und in ihrem Kampf um Deutungshoheit systematisch unterschätzt. So starben von 1990 bis 2010 122 Menschen in Deutschland durch rechte Gewalt. Andererseits sei die Mehrheit der Bevölkerung heute so liberal, offen und gegen Diskriminierung eingestellt, wie nie zuvor. Trotzdem müsse Politik und Zivilgesellschaft stärker Kante zeigen, denn eine rechte Öffnung konservativer Parteien bewirke keine Integration, sondern das Einsickern rechter Haltungen in die gesellschaftliche Mitte. - Anders als bei C. Fuchs (ID-A 16/19) werden hier keine Interviews geführt, sondern zahlreiche interessante Statistiken zum Thema ausgewertet, die gewohnte Sichtweisen relativieren können. Faktenreich, angenehm unaufgeregt. Sehr lesenswert. Systematik: Gkn 7 Umfang: 300 Seiten, Diagramme Standort: Gkn 7 Quen ISBN: 978-3-492-06170-4
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